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Yoga und Yoga- die Macht der Präsenz

Für viele hier bei uns im Westen ist Yoga eine körperliche Betätigung. So wie Sport machen, aber vielleicht etwas sanfter. Es gibt vorgegebene Positionen durch die man durchgeleitet wird, man soll bestimmte Positionen einnehmen, währenddessen soll man noch an bestimmten Stellen einatmen und ausatmen. Und natürlich ist der oder die YogalehrerIn die Instanz nach der man sich richtet, vielleicht versucht man sogar die Bewegungen zu kopieren.



Damals  easy und mit Freude möglich, heute nicht unbedingt. Und genau das ist ok!
Damals easy und mit Freude möglich, heute nicht unbedingt. Und genau das ist ok!

Versteh mich nicht falsch, das hat alles seine Berechtigung, jedoch fällt dir was auf?

In einem individuellen ERFAHRUNGS-Weg- denn Yoga ist apropos nicht nur Asana oder selbst Hathayoga, allein- der gleichzeitig Seinszustand ist, gibt man seine Verantwortung erst wieder an jemanden ab, der es vermeintlich besser weiss?

Doch frag dich mal- kann der Yogalehrer dich spüren, oder spürst du dich? Ist der Yogalehrer in deinem Körper, deinem Geist präsent, oder bist das du? Begleitet der Yogalehrer deinen Atem, oder bist das du?

Viele Menschen beginnen oft mit Yoga um beispielsweise wieder mehr zu sich selbst zu kommen, oder damit der Geist mehr zur Ruhe kommt, flexibler zu werden, ein paar vielleicht auch getrieben von einem Leistungsgedanken möglichst gut zu sein.


Und jetzt frage ich dich- wie soll das gehen, wenn du- anstatt intimer mit deinem Körpergeist zu werden, intimer dich zu spüren, feiner deinen Atem begleitest, bemerkst- diese Selbstverantwortung und Eigenermächtigung erst wieder an ein fix vorgegebenes Konstrukt oder eine andere Person abgibst? Vielleicht in ein Gefühl kommst hinten nach zu hecheln, denn der Yogalehrer fliesst zügig von einer Bewegung in die nächste, während deine Hüfte empört quietscht bei der Verrenkung, du zusätzlich nach Luft japst und Stress kriegst, weil du womöglich an der falschen Stelle eingeatmet hast, es aber trotzdem weiter so versuchst, weil du denkst- das ist ja Yoga.


Nein, sorry but not sorry, ist es nicht.


In meinem Verständnis und so wie ich- sporadisch aber doch- diesen wundervollen Weg teile und durchaus einige YogalehrerInnen kennenlernen durfte, schätze oder manche mir riesige Inspiration sind, geht es bei dieser Praxis vorrangig um ein Selbsterkunden. Ein Wahrnehmen, Lauschen und Spüren. Ein Rückverbinden mit der Intelligenz unsres Körpers, der ein Wunder ist. In eine absolute, pulsierende Gegenwärtigkeit einzutauchen. Nix Vorgefertigtes, sondern ein neu erfahren. Eine Erlaubnis an sich selbst, seinen Impulsen zu folgen und freier zu werden. Dazu wird eingeladen. Diese wesentliche Einladung auszusprechen und den Raum zu halten ist meines Erachtens eines der wichtigste Elemente in einer Yoga-Asana- Stunde. Nicht zu viel starr und fix vorgegeben, sondern begleitend, Variationen anbietend. Alles ist richtig in dieser individuellen Erfahrung. Die Menschen in meinen Einheiten im Retter Bio Resort sind immer neu und alle individuell. Da stehen gleichzeitig 75 jährige mit 25 jährigen auf der Matte. Neulinge und erfahrene Yoginis und alles dazwischen. Ich weiss nie wer kommt. Unbekannt.


Ein kopfiges Herangehen, mit vielen Vorschriften, Solls und Muss, Einschränkungen und Limitierungen, ist in vieler Menschen Leben doch eh bereits Usus. Der Andere und dann unser Intellekt gibt vor, wir folgen oder im Falle des Lehrers "weisen an" ?


Nicht mein Ding, weder im Leben noch auf der Matte.


Kurzes Ausholen...Im Leben ist es doch so, dass unser Verstand es ist der bewertet, Kategorisiert, schubladisiert und alles basierend auf dem Bekannten.. Ja richtig, unser Intellekt- der nicht gezwungenermassen intelligent ist- kann auschliesslich auf Basis des Bekannten denken. Schon mal versucht das Unbekannte zu denken?

Fast alle unsre Gedanken sind ein Widerkäuen oder eine neue Kombination von wieder Gekäutem. Du stellst dir ein goldenes Pferd vor das fliegt. Du kennst Pferd, Gold und Vögel die Fliegen. Neue Kombi, aber nicht unbekannt. Oder es ist so als würdest du eine Karte des Himalayas ansehen, aber du bist nicht am Himalaya. Das Denken oder eine strikte Vorgabe, hindert so die direkte Erfahrung.

Nun ist es aber so, dass das Leben und alles Lebendige, inklusive dir und mir, nicht statisch ist, sondern dynamisch. Es ist kein stehendes Gewässer, sondern ein Fluss der kontinuierlich strömt. Kein Moment, kein Blatt, kein Regen, kein Wesen, keine Zelle, ist jemals gleich. Es ist immer neu, immer einzigartig. Und unbekannt.

Wenn man sich vollständig in seiner Erfahrung auflöst, bevor ein bewertendes oder kategorisierendes Denken einsetzt, selbst wenn es "Die Blume ist schön" ist, dann erfährt man Präsenz, Ichlosigkeit, Einheit. Mir ist völlig klar, auch weil ich es von mir selber nur zu gut kannte und manchmal auch noch kenne, dass wiederkehrendes Nichtdenken und absolutes, schlichtes Sein, für die meisten unvorstellbar ist. Weil der Fokus unsres westlichen Systems nunmal auf das Denken und den Intellekt, das Bekannte, gerichtet ist als oberste Instanz. Aber- siehe vorher- einfach Sein ist nicht nur möglich, es ist unsre Basis, unser Urzustand, unsre Essenz.


Im besten Falle ist es das was man auf der Matte übt. Sich vollständig hinzugeben, zu spüren, zu lauschen, den Atem strömen zu lassen, den Körper seine Bewegungen Moment für Moment entfalten zu lassen. Staunen.

Meines Erachtens ist ein Grund, wieso das so schwierig ist, weil es so einfach ist. Es ist existenziell. Vor dem Denken das angelernt und abgeschaut wird, Sprache, diese ist nicht existenziell.

Existenziell, Natürlich, Ursprünglich ist so wie du als ganz kleines Kind dich und die Welt erfahren hast. So wie Tiere in der Welt sind. Spontan sind. Weich sind. Neugierig sind. Verspielt sind.

Wir haben das verlernt...


Beim Yoga, der genaugenommen ein Yoga des Lebens ist, geht es ums Sein. Um die Erlaubnis nicht zu Wissen. Nirgends ankommen zu wollen, sondern Moment für Moment frisch zu erfahren, mit allen Sinnen, allen Zellen. Lebendig.

Tatsächlich ist es- wenn man dieses Drüber Nachdenken sein lässt, die Angst vor Fehlern, Angst nicht richtig zu sein oder was auch immer auftaucht oben im Gebälk- oftmals eine beglückende, vibrierende und vorallem befreiende Erfahrung.

Denn in diesen Momenten- die, Achtung, nicht reproduzierbar sind- löst sich alles auf und gleichzeitig ist alles, Vollkommenheit, wir sind der Yoga, wir sind der Tanz, wir sind das Leben, wir sind der Moment.


Und um zu schliessen, dieses Thema über das man viel sagen könnte, das aber Worte eigentlich eben nicht beschreiben können, möchte ich gerne ein paar Tips oder Ideen von Lucia Schmidt, herausragende Yogini und Seelenschwester, für eine befreiende Asana Praxis mit auf den Weg geben. Svatantrya- die absolute Freiheit und wesentlich im Kaschmir Shivaismus. Du findest grossartige Angebote von Luna unter https://www.bodymindspirit.ch


1_Freiheit im Körper erleben

FREIHEIT IM KÖRPER Während du Asanas ausführst, fokussiere dich auf das Gefühl der Freiheit, des

Raumes in deinem Körper. Es geht weniger darum, perfekte Haltungen zu erreichen,

sondern mehr darum, jede Bewegung als Ausdruck deiner eigenen Freiheit zu erleben.

Erlaube dir, in jeder Haltung zu erkunden, wie du dich darin frei bewegen kannst,

indem du kleine Anpassungen machst oder verschiedene Varianten ausprobierst.


2_Kreativität und Spontaneität zulassen

KREATIVITÄT UND SPONTANITÄT ZULASSEN Svatantrya erinnert uns daran, dass wir Schöpfer*innen unserer eigenen Erfahrung sind.

In deiner Praxis kannst du das durch das Experimentieren mit verschiedenen

Asana-Varianten oder Übergängen verkörpern. Erlaube dir, spontan zu sein, und

höre auf den Impuls deines Körpers, neue Bewegungen oder Formen zu erkunden.



INNERES ERLEBEN PRIORIEREN UND PERFEKTION AUFGEBEN Anstatt dich ausschließlich auf die äußere Form der Asanas zu konzentrieren und auf ein perfektes Ziel,

verlagere den Fokus auf das innere Erleben und den Prozess. Svatantrya erinnert uns daran,

dass unser inneres Bewusstsein grenzenlos ist. Lass die Praxis zu einer inneren

Erkundung werden, bei der du die Freiheit deines Geistes und deines Herzens fühlst.



 
 
 

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